FERDINAND HODLER (1865 - 1918)
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FERDINAND HODLER (1865 - 1918)

Bach bei Néris, 1915

Details
FERDINAND HODLER (1865 - 1918)
Bach bei Néris, 1915
unten rechts signiert 'F. Hodler', datiert '1915' und bezeichnet 'Néris'
Oel auf Leinwand
89 x 68 cm
Provenance
Genf, Galerie Moos Nr. 3140 Privatbesitz, Schweiz
Literature
L.A. Loosli, Ferdinand Hodler, Leben, Werk und Nachlass, Bern 1921-1924, Bd. IV, Generalkatalog, Nr. 108
Werner Mller, Die Kunst Ferdinand Hodlers, Bd. II, Zrich, 1941, Seite 273, Kat. Nr. 215 (ganzseitige Abbildung)
Hans Mhlestein und Georg Schmidt, Ferdinand Hodler, sein Leben und sein Werk, Erlenbach 1942, Seite 479
Exhibited
Genf, Galerie Moos, 1918, Nr. 126
Venedig, IXII Esposizione Internazionale d'Arte della Città di Venezia, 1920, Nr. 945
Special notice
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Lot Essay

Hodler weilte vom 15.6.-5.7.1915, nur kurze Zeit nach dem Tode seiner Geliebten Valentine Godé-Darel, zusammen mit dem Bildhauerfreund James Vibert in Néris-les-Bains, in der Nähe von Vichy.
Während sein dort entstandenes Selbstbildnis nach Jura Brschweiler das Todeserlebnis des vergangenen Winters unmittelbar widerspiegelt, ist diese Landschaft im Gegensatz dazu von einer lichten Heiterkeit:
Das plattenförmige Gestein eines Baches vorn ist mit breiten, horizontal gedehnten Pinselzgen hingelegt. Ufer und Baum rechts und ein leicht gewellter Hgelzug links hinten sind in krzeren, kreuz und quer gestellten Pinselstrichen förmlich hingehauen. Fast sämtliche dingbegrenzenden Linien - des reifen Hodler wichtigstes Ausdrucksmittel - sind aufgelöst. Die Binnenlinie im Sinne van Goghs herrscht beinah ausschliesslich. Und mit dieser Auflösung der Linie verbunden eine Steigerung der Farbe: gelbes und braunes Gestein, violettblaues Wasser, hellgrnes Ufer, schwarzgrner Baum, lichtblauer Himmel. Was diese Auflösung der dingbegrenzenden Linie und diese Steigerung der Farbe hervorgebracht hat, ist das Licht. Alles flimmert und zittert förmlich im Licht. Das Licht ist befreit aus seiner bloss dienenden Funktion, Körper plastisch herauszutreiben. Fast pleinairistisch ist es in seiner eigenen Elementarität erlebt. Und doch ist es nicht eine blosse Rckkehr zum Pleinairismus - es sei denn, wir wrden es als 'expressiven Pleinairismus' bezeichnen, eine Bezeichnung, wie sie ganz ähnlich den fast gleichzeitigen Walchenseelandschaften des alten Lovis Corinth, des Generationsgenossen Hodlers, zukommt. Cit: Mhlestein/Schmidt, Seite 479.

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