FERDINAND HODLER (1853-1918)
FERDINAND HODLER (1853-1918)

Kompositionsstudien zu 'Die Liebe', 1906/1907, doppelseitig

Details
FERDINAND HODLER (1853-1918)
Kompositionsstudien zu 'Die Liebe', 1906/1907, doppelseitig
unten rechts monogrammiert 'FH'
Bleistift auf Papier
22 x 72 cm
Provenance
Sammlung Josef Müller, Solothurn, Inv. Nr. JM36
Privatbesitz, Schweiz
Literature
Jura Brüschweiler, Zur Deutung von Ferdinand Hodlers Die Liebe, in: Ausstellungskatalog Schweizer Kunst in der Sammlung Josef Müller, Museum Stadt Solothurn, 15. Juni-7. September 1975, S. 25-29

Lot Essay

'Was wäre die Welt ohne Liebe? Ohne Liebe wäre ja das Leben lose. Liebe bringt Zusammenhang. Aus der Liebe keimt das Leben, neues Leben'. Diese Gedanken hat Hodler zwischen 1905 und 1907 verzeichnet, als er daran dachte, sein grossangelegtes Hauptwerk 'Die Liebe', 1909, zu malen. Schon ist auf der Vorderseite die kompositionelle Aufteilung in drei Paare angedeutet, die im Gemälde zur friesartigen Darstellung dreier Phasen des Liebesaktes gelangen werden: Die Begierde, die Vereinigung und das harmonische Ruhen nach dem Liebesakt. Die Gebärden der Liebenden sind auf der Vorderseite vorerst phantasievoll entworfen, namentlich im Mittelpaar, welches im oberen Teil noch in veränderter Stellung gezeigt wird. Auf der Rückseite thronen, diesmal über vier symmetrisch angelegten Paaren, Blumensträuche, wie sie dann im Gemälde wieder erscheinen werden. Das Interesse des Blattes liegt in all diesen Vorahnungen der monumental konzipierten Endgestaltung.
Wir danken Jura Brüschweiler, Hodler-Experte, für den Textbeitrag.

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