Lot Essay
Lukas Gloor schreibt im Ausstellungskatalog der Landschaften folgendes zu diesem Bild : "... im Vordergrund steht die Vermittlung von Gefühlswerten, die im Betrachter evoziert werden. Dem entspricht auch der Umstand, dass bei der Wiedergabe der Schlucht grosses Gewicht auf die warmen Gelbtöne gelegt ist, die das einfallende Sonnenlicht vom oberen Rand her hinterlässt und die sich abheben vom kühlen Blaugrau der Tiefe, in der das Wasser vorüberrauscht. Ergriffen sieht sich der Betrachter - sein Standort ist in der unteren linken Bildecke nur noch eben angedeutet - dieser geheimnisvollen Tiefe gegenüber, die ihn aus der lichtvollen Gegenwart hinunterzieht, und erneut sehen wir in einer Landschaft jene Ergriffenheit zum Ausdruck gebracht, die sonst symbolistisch-allegorische Figurenbilder dem Betrachter vermitteln.
Anders als in seinen Figurenbildern aber begegnen wir Hodler hier einmal mehr bei formalen Experimenten von grosser Kühnheit : nur noch mit einem absoluten Minimum an Zeichen wird dem Betrachter innerhalb der nahezu vollkommen flächig aufgefassten Bildstruktur das Wissen um Neben- Ueber- und Hintereinander vermittelt, das er benötigt, um den wiedergegebenen Ausschnitt der Wirklichkeit in seiner richtigen Zusammensetzung zu lesen"
Diese Arbeit ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft registriert.
Anders als in seinen Figurenbildern aber begegnen wir Hodler hier einmal mehr bei formalen Experimenten von grosser Kühnheit : nur noch mit einem absoluten Minimum an Zeichen wird dem Betrachter innerhalb der nahezu vollkommen flächig aufgefassten Bildstruktur das Wissen um Neben- Ueber- und Hintereinander vermittelt, das er benötigt, um den wiedergegebenen Ausschnitt der Wirklichkeit in seiner richtigen Zusammensetzung zu lesen"
Diese Arbeit ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft registriert.