FERDINAND HODLER (1853-1918)
FERDINAND HODLER (1853-1918)

Strasse von St. Georges bei Genf, um 1890

Details
FERDINAND HODLER (1853-1918)
Strasse von St. Georges bei Genf, um 1890
unten rechts signiert 'F. Hodler'
Oel auf Leinwand
35 x 28 cm
Provenance
ehemals Sammlung Louis S. Günzburger, Genf (1913)
Privatbesitz, Schweiz
Literature
Die Sammlung Louis S. Günzburger, Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen Moderner Meister, München, Galerie Helbing, 11. März 1913, Los 55, S. 11, 24 Tafel 24
Carl Albert Loosli, Generalkatalog, in: Carl Albert Loosli, Ferdinand Hodler, Leben, Werk und Nachlass, Bd. IV, Bern 1921-1924, S. 52-161 Nr. 1959
Franz Zelger, Der frühe Hodler, Das Werk 1870-1890/Lukas Gloor, Katalog der ausgestellten Werke, Ausstellungskatalog Seedamm-Kulturzentrum, Bern 1981, S. 158 Nr. 153
Exhibited
Pfäffikon, Seedamm-Kulturzentrum, Der frühe Hodler, Das Werk 1870-1890, 11. April-14. Juni 1981, S. 158 Nr. 153 mit Abbildung

Lot Essay

Das frühe Gemälde Strasse von St. Georges bei Genf entstand um 1890. Das Werk fällt in die Zeit, in der Hodler seine Gedanken zum Parallelismus auf der Leinwand auszuführen beginnt und ist ein frühes Zeugnis seiner Auseinandersetzung mit diesem Kompositionselement. Der Parallelismus ist für Hodler das Prinzip des Gleichgewichts in der Bildanlage, eine Harmonie hervorgerufen durch Wiederholungen.
Auch in unserem Werk ist die Wiederholung von vertikalen (Laubbäume) und horizontalen Elementen (Mauern, Schatten) gut erkennbar. Zudem verlegt Hodler den Fluchtpunkt seiner zentralperspektivischen Komposition aus der Mitte heraus in Richtung des linken Bildrandes, ohne dass dies jedoch das Gleichgewicht in seinem Bildaufbau zu stören vermag. Die parallel verlaufenden, seitlichen Begrenzungen des Weges neben der Strasse führen den Blick des Betrachters in die Tiefe.

Das Werk ist im Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, unter der Nr. 43'827 als eigenhändige Arbeit von Ferdinand Hodler registriert.


This early painting Strasse von St. Georges bei Genf was painted circa 1890. The work falls within the perdiod in which Hodler was beginning to put down on canvas his ideas on parallelism and is an important witness to his early inquiry into this form of composition. Parallelism is for Hodler the principle of equilibrium in the arrangement of the picture, a harmony evoked through repetition.
In this work the repetition of verticals (deciduous trees) and horizontal elements (walls, shadows) is easily recognisable. In addition, Hodler transposes the vanishing point of his composition with its central perspective, from the middle towards the left edge of the picture, without letting this disturb the balance of the composition. The paths running parallel alongside the road lead the viewer's gaze into the distance.

The painting is registered as no. 43'827 with the Swiss Institute for Art Research, Zurich, as a genuine work by Fedinand Hodler.

More from Swiss Art

View All
View All