拍品专文
"Der Ausbruch des Krieges setzte unvermittelt der Gemeinschaft und dem freundschaftlichen Zusammenwirken des Blaueneiter ein Ende. Kandinsky und Jawlensky verliessen Deutschland, Macke und Marc wurden eingezogen und fielen, der eine 1914, der andere 1916. Campendonk wurde zwar auch mehrfach zu militärischen Dienstleistungen herangezogen, konnte aber - wenn auch mit Unterbrechungen - sein malerisches Schaffen fortsetzen. Auf Veranlasung Herwarth Waldens schuf er zahlreiche Holzschnitte, die im Sturm veröffentlicht wurden. In diesen Holzschnitten sowohl wie in den gleichzeitig entstandenen Gemälden und Aquarellen macht sich mehr und mehr ein bedeutsamer Wandel seiner gestalterischen Absichten bemerkbar. Und zwar tritt das unter dem Einfluss Marcs stärker betonte Prinzip der geometrischen Bildkonstruktion in zunehmendem Masse zurück zugunsten einer mehr von Stimmungserlebnissen und imaginären Vorstellungen ausgehenden Darstellung, zu der ihn auch Bilder von Marc Chagall die Anregung gaben, die 1914 durch eine erste von Hervarth Walden veranstaltete Kollektivausstellung einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden waren. Dabei war es vor allem die aus der Tiefe einer seltsamen fremden Mystik quellende Bildphantasie Chagalls, die auf Campendonk einen nachhaltigen Eindruck machte und den bis dahin durch die Auseinandersetzung mit dem Kubismus zurückgedrängten Reichtum seiner eigenen schöpferischen Phantasie zur Entfaltung brachte." (Die Rheinischen Expressionisten August Macke und seine Malerfreunde, exh. cat., Bonn, 1979, p. 92).