Lot Essay
'Atelier im Herbst' gehört nicht nur zu den Schlsselwerken von Amiet, sondern ganz allgemein zu den wichtigen Bildern der Schweizer Malerei des beginnenden 20. Jahrhunderts:
1898 lässt sich Amiet auf der Oschwand nieder, ein leerer Schuppen dient ihm als Atelier. Seine direkte Umgebung wird fortan zu seinem wichtigsten Motiv. Gartenbilder und Obsternten sind Ausdruck der Nähe und Harmonie von Mensch und Natur. Die traditionelle Erlebniswelt ist Grundlage fr ein formales Experimentieren bis hin zur Abstraktion. Diese Erkenntnisse aus Pont-Aven, die reine Farbe und das Komponieren in grossen Flächen, werden von ihm eigenständig weiterentwickelt. Im 'Atelier im Herbst' löst der Knstler die durch starke Umrisslinien vorgegebene Komposition teilweise durch die Farbe auf, was uns trotz des hohen Grades an Abstraktion ein Bild herbstlichen Sonnenspiels in den Bäumen und auf dem Hausdach vermittelt.
Unbestritten hat Cuno Amiet mit dem französischen Postimpressionismus die Autonomie der Farbe in die Malerei der Schweiz eingefhrt. Der Einfluss Amiets auf ganze Generationen von Malern in der Schweiz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Doch nicht nur fr die Schweizer Kunst spielt Amiet eine berragende Rolle, seine Bedeutung liegt auch darin, dass er eine der wichtigsten Mittlerfiguren zwischen französischer und deutscher Kunst ist und die deutschen Expressionisten grundlegend beeinflusst hat: Das 'Atelier im Herbst' zeigt wie praktisch kein anderes Gemälde seine Stellung innerhalb der internationalen Avantgarde.
Bilder wie dieses waren es, die die Knstler der 'Brcke' dazu veranlassten, Amiet um seine Mitgliedschaft in der Knstlervereinigung zu ersuchen, und es ist leicht nachzuvollziehen, wenn Erich Heckel 1906 an Amiet schreibt:
'Mit Bewunderung und Begeisterung haben wir Ihre Werke gesehen (...). Einstimmig haben wir in Ihnen einen der Unseren erkannt und hoffen, dass Sie unsere Sache als eine Bestrebung nach gleichen knstlerischen Zielen sehen'.
Karl Schmitt Rottluff erinnert sich 1953: 'Amiet war uns in seinen grossen Farbflächen voraus', und der Kunsthistoriker Gotthard Jedlicka ging sogar soweit zu sagen, dass Amiets Gemälde der Jahre 1904 bis 1906 zus Schönsten gehöre, was in dieser Zeit in Europa entstanden sei. (alle Zitate nach George Mauner, 1984, 1999)
1898 lässt sich Amiet auf der Oschwand nieder, ein leerer Schuppen dient ihm als Atelier. Seine direkte Umgebung wird fortan zu seinem wichtigsten Motiv. Gartenbilder und Obsternten sind Ausdruck der Nähe und Harmonie von Mensch und Natur. Die traditionelle Erlebniswelt ist Grundlage fr ein formales Experimentieren bis hin zur Abstraktion. Diese Erkenntnisse aus Pont-Aven, die reine Farbe und das Komponieren in grossen Flächen, werden von ihm eigenständig weiterentwickelt. Im 'Atelier im Herbst' löst der Knstler die durch starke Umrisslinien vorgegebene Komposition teilweise durch die Farbe auf, was uns trotz des hohen Grades an Abstraktion ein Bild herbstlichen Sonnenspiels in den Bäumen und auf dem Hausdach vermittelt.
Unbestritten hat Cuno Amiet mit dem französischen Postimpressionismus die Autonomie der Farbe in die Malerei der Schweiz eingefhrt. Der Einfluss Amiets auf ganze Generationen von Malern in der Schweiz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Doch nicht nur fr die Schweizer Kunst spielt Amiet eine berragende Rolle, seine Bedeutung liegt auch darin, dass er eine der wichtigsten Mittlerfiguren zwischen französischer und deutscher Kunst ist und die deutschen Expressionisten grundlegend beeinflusst hat: Das 'Atelier im Herbst' zeigt wie praktisch kein anderes Gemälde seine Stellung innerhalb der internationalen Avantgarde.
Bilder wie dieses waren es, die die Knstler der 'Brcke' dazu veranlassten, Amiet um seine Mitgliedschaft in der Knstlervereinigung zu ersuchen, und es ist leicht nachzuvollziehen, wenn Erich Heckel 1906 an Amiet schreibt:
'Mit Bewunderung und Begeisterung haben wir Ihre Werke gesehen (...). Einstimmig haben wir in Ihnen einen der Unseren erkannt und hoffen, dass Sie unsere Sache als eine Bestrebung nach gleichen knstlerischen Zielen sehen'.
Karl Schmitt Rottluff erinnert sich 1953: 'Amiet war uns in seinen grossen Farbflächen voraus', und der Kunsthistoriker Gotthard Jedlicka ging sogar soweit zu sagen, dass Amiets Gemälde der Jahre 1904 bis 1906 zus Schönsten gehöre, was in dieser Zeit in Europa entstanden sei. (alle Zitate nach George Mauner, 1984, 1999)