Franz Marc (1880-1916)

Zwei Pferde

Details
Franz Marc (1880-1916)
Zwei Pferde
inscribed 'Richtige Vorlage' (upper left)
gouache over print on paper
6 7/8 x 8 5/8 in. (17.5 x 22 cm.)
Executed in 1911-12
Provenance
Given by the Artist to Reinhard Piper in 1911/12 and thence by descent.
Literature
K. Lankheit, Franz Marc - Katalog der Werke, Cologne, 1970, no. 419 (illustrated p. 136).

Lot Essay

The present work is the original design for the illustration of Zwei Pferde in the first edition of the Blaue Reiter Almanach published by Reinhard Piper in 1912 (see Lot 164). It is closely related to another study for the same illustration Springende Pferde (L. 597), housed in the Sprengel Museum, Hannover, which was, however, not used.

The animal in art and horses in particular always played an important part in Marc's work between 1910 and his untimely death in 1916. In a letter to Reinhard Piper of 20 April 1910 (part of Lot 163) he wrote: "Meine Ziele liegen nicht in der Linie besonderer Tiermalerei. Ich suche einen guten, reinen und lichten Stil, in den wenigstens ein Teil dessen, was wir moderne Maler zu sagen haben werden, restlos aufgehen kann. Und das wäre vielleicht ein Empfinden für den organischen Rhytmus aller Dinge, ein pantheistisches Sichhineinfühlen in das Zittern und Rinnen des Blutes in der Natur, in den Bäumen, in den Tieren, in der Luft...; das zum Bilde machen, mit neuen Bewegungen und mit Farben, die unserer alten Staffeleibilder spotten."

In his autobiography Reinhard Piper described the birth of the Blaue Reiter Almanach, for which the present work was designed: "In Sindelsdorf lernte ich Marcs Freund, den Maler August Macke, kennen, einen wohltuenden unbeschwerten jungen Mann, immer aufgelegt zu fast knabenhaft heiteren Streichen. Auch Kandinsky hatte sich dort niedergelassen. Es ging sich hübsch zu viert abends zwischen Wiesen mit dem Blick auf die Kette der aus Wäldern aufsteigenden felsigen Vorberge. Marc und Kandinsky fühlten immer stärker das Bedürfnis, ihren Ideen in einem Sammelwerk Ausdruck zu geben. So entstand der Plan des Blauen Reiters. Es war fast selbstverständlich, dass Marc mir dieses Buch antrug. Zukunftsfroh schrieb er in den Prospekt:'Die Kunst geht heute Wege, von denen unsere Väter sich nichts träumen liessen. Man hört die Apokalyptischen Reiter in den Lüften; man fühlt eine künstlerische Spannung über ganz Europa - überall winken neue Künstler sich zu: ein Blick, ein Händedruck genügt, um sich zu verstehen...' Ich begrüsste diesen Blauen Reiter als eine Gelegenheit, neuen, unverbrauchten Stoff unter die Leute zu bringen. Er wirkte revolutionär. Mein Verlag erschien durch ihn besonders "avanciert", und in einer Karikatur der Münchner Verlegergruppe wurde ich mit ihm unterm Arm als für mich charakteristisch vorgeführt." (R. Piper, Mein Leben als Verleger, Munich, 1991, p. 297.)

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