Lot Essay
Albert Müller stand in sehr engem freundschaftlichen Verhältnis zu Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Kennengelernt haben sich die beiden anlässlich der von Wilhelm Barth, Konservator der Kunsthalle Basel, organisierten Ausstellung mit Werken von E. L. Kirchner in der Kunsthalle Basel im Juni 1923. Albert Müller verbrachte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern die Sommermonate des Jahres 1925 bei Kirchner und seiner Lebensgefährtin Erna in Davos. Das Gemälde 'Grosse Berglandschaft' oder auch 'Davoser Landschaft' genannt, zeigt aus erhöhter Lage topographisch korrekt den Ausblick von Davos Frauenkirch aus, über das Landwassertal, in Richtung der gegenüberliegenden Bergkette. Es ist in der Komposition und Darstellung vergleichbar mit den von Kirchner gemalten Davoser Landschaften, wie zum Beispiel in der zur Dramatisierung abgeschnittenen Bergspitze und in der speziellen Farbgebung. Doch Müller kopierte Kirchner nicht, er wurde durch Kirchner in seiner malerischen Begabung gefördert und behielt so seine Eigenständigkeit. Das Gemälde 'Grosse Berglandschaft' wurde in der 'Turnus-Ausstellung', 1926, ausgestellt und auch gleich verkauft, wie das Zitat aus einem Brief von Albert Müller an seine Frau, datiert vom 12. April 1926, zeigt: ' Das Bild im Turnus ist von einem gewissen Wissmann gekauft worden, den ich nicht kenne. Das ist doch fein.'